Sammlung

„Siegener Kastenofen“ um 1840
Engelhard Achenbach seel. Söhne/Buschhütten

Schwerer, vierteiliger, als „Hinterlader“ gegossener „Kachel-Ofen“ auf hölzernem, achteckigem Fußsockel. In runder Grundform horizontal angeordnete Funktionsteile mit ausladender eintüriger „Koch-Kachel“, brennfunktionsunterstützendem reversiblem Flachrost innerhalb des auffällig „langhalsigen“ Brennraumschachtes. Damit ist der hier gezeigte Ofen ein seltenes Belegstück gusseiserner “Kachel-Öfen“ für langflammige Brennstoffe, im Gegensatz zu zeitgleich und später gefertigten formgleichen Varianten mit raumseitiger Feuerung für "schwarzen Brennstoff".
Neben der ausgefallenen Form beschränkt sich die bildhafte Ausgestaltung auf eine allegorische Darstellung des Friedens und eine zierlich-ausladende Krone. Marienborn und Kaan gehörten den ältesten Eisenhütten im Siegerland. Beide Hütten erzeugten sowohl Eisen wie Gusswaren; zu Beginn des 15. Jahrhunderts wird auch bereits eine „Schleifmühle“ erwähnt. Das maschinell-handwerkliche Können der Hütte bzgl. der Gussbearbeitung - speziell der „polierten“ Öfen - sowie die Verbindung zur Düsseldorfer Schule zu Beginn des 19. Jahrhunderts verhalfen den dort entstandenen Gusswaren zu überregionaler Anerkennung. Die zunehmende Verlagerung der Produktpalette hin zum lukrativen Walzenguss führte Anfang der Sechzigerjahre des 19. Jahrhunderts zur Einstellung des Ofengusses. Vgl. Öfen Nr. 093 und 189.

Höhe: 157 cm
Breite: 40 cm
Tiefe: max. 80 cm
Gewicht: ca. 120 kg
Brennstoff: H, T
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