Sammlung

"Kästchenofen" um 1810
Vermutlich Sollinger Hütte bei Uslar

In strenger Monumentalität entworfener, klar gegliederter, querrechteckiger, rostloser "Windofen" mit S-förmig angeordneten, senkrecht und waagerecht verlaufenden Rauchgaszügen. Schwere Brennraumplatten zwischen stabrandgefasster Bodenplatte mit Aschenfänger auf vierteiligem Fußwerk und karniesförmigem Übergangsrahmen. Kammmusterverzierte Brennraumseitenplatten sowie sichtseitige Lotos-Palmettenornamentik. Als Schlusselement einteilig gegossenes, fleuronartig verziertes, giebelförmiges Kapitell mit rückseitigem Rauchrohrstutzen. Auffällige, randverstärkte Blechtüre in Rundbogenform mit Querriegel und mehrstufig einstellbarer Zuluftklappe.
Zu den zahlreichen, gegen Ende des 18. Jahrhunderts aufgelisteten zivilen Gebrauchsgütern der Königlich-Hannoverschen Eisenhütten zählen auch Platten-, Koch- und Bratöfen, die noch während des 19. Jahrhunderts zu den erwähnenswertesten Produkten gehörten.
Auch wenn die Zuhilfenahme akademischer Künstler bei der Ausgestaltung zeitgemäßer Produkte erst gegen Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgreich war, ist der Einfluss klassizistischer Architektur offensichtlich.
Das auf der Rückwand der Brennkammer befindliche Rothirschmotiv - vergleichbar auf einer Ofenplatte im Museum Nienburg zu finden - lässt vermuten, dass der Ofen auf der Sollingerhütte gefertigt wurde.
Weitere Erläuterungen zu "Windöfen" siehe unter diesem Ofen
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Höhe: 185 cm
Breite: 64,5 cm
Tiefe: 34 cm
Gewicht: 184 kg
Brennstoff: H, T
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