
„Regulir-Füll-Ofen“ um 1910
W. Ernst Haas & Sohn, Neuhoffnungshütte/Sinn
Flaschengrün emaillierter Stubenofen in kantengerundeter, rechteckiger Grundform und vertikaler Gliederung. Zehnteiliger, separat vormontierter Fußsockel mit durchgebrochen gearbeiteten Sockelleisten und leicht ausgestelltem Fußwerk. Vierteiliger Brennraum- und Aschenkastenbereich mit integriertem Rostlager sowie Kipp- und Rüttelrost; frontseitige Feuerungs-, Schür- und Aschenkastentüranordnung. S-förmiger Zugverlauf. Großräumige Koch- und Warmhaltekammer mit - durch reversible Ringsätze - kochgeschirrtauglichen Einlageböden. Vernickelte „Bogengalerie“ sowie durchbrochene Doppelflügentüren beider Kammern. Sichtseitig flächendeckende geometrische Bandwerksverzierungen.
Der ursprünglich in sechs Größen gefertigte Ofen findet sich auch noch nach 1910 in den Verkaufskatalogen diverser Eisenwarengroßhändler. Die für die Neuhoffnungshütte unübliche, z.T. grobschlächtige Ausführung der Einzelteile ist nicht zuletzt auf rückläufige Geschäftszweige und den zunehmenden Konkurrenzdruck zurückzuführen.