„Regulirfüllofen“ um 1900
F.E.Berg- und Hüttenamt Friedland
Kleiner, mit Seriennummer „00“ versehener Regulierfüllofen in hüttentypischer Grundausstattung. Polygonaler, am Stück gegossener Aschenkastensockel mit separater Bodenplatte und über Eck gesetztem Fußwerk. Zylindrischer Brennraum mit korpusangepasster, fest verstangter, zuluftführender Feuerungs- bzw. Schürtüre in Schwerkrafttechnik. Leicht zurückversetzter, ebenfalls zylindrischer Zugverlängerer in kannellierter Ausführung mit Steig- und Sturzzug zwischen niedrigen, schmuck-bandverzierten Übergangszylindern. Zweiteiliger, spitz zulaufender Revisionshut mit Zierspitze.
Zum Gestehungszeitpunkt war es selbstverständlich, dass zwischen „Holz- bzw. Kohlenheizung“ unterschieden wurde. Die Kategorie „Regulirfüllofen“ - je nach technischer Grundausstattung - umfasste beide Optionen.
Als bischöfliche Eisenhütte 1618 gegründet, entwickelte sich das Hüttenamt Friedland gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu einem überregional bekannten Zentrum der Montanindustrie. Neben Maschinenbauerzeugnissen und der klassischen Eisenver- und bearbeitung erlangten hier sowohl der Kunst- als auch Ofenguss und die Herstellung von Emailleartikeln zentrale Bedeutung. Der neben der Bartholomäuskirche im heutigen Stadtwappen der Stadt Frydlant nad Ostrawici (Friedland an der Ostrawitza) abgebildete Schmied am Amboss steht stellvertretend für die lange Geschichte der Eisenverarbeitung in dieser Region. Vgl. Ofen Nr. 319
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