
„Füll-Regulir-Ofen“ um 1895
Olsberger Hütte/Olsberg
Markanter, primär- und sekundärluftgeführter, zweiteilig vormontierter „Allesbrenner“ für feste Brennstoffe. Einteilig gegossener Aschenkastensockel zwischen stabrandgefasster Bodenplatte mit über Eck gesetztem, leicht ausladendem Fußwerk und zurückspringendem Übergangsrahmen.
Vierteiliger Brennraum mit seitlicher Kassettenornamentik und auffälligen, separat gegossenen und ebenfalls über Eck gesetzten weiblichen Hermen in pilasterähnlicher Ausgestaltung. Kochkammer mit rundbogengefassten Flügeltüren in durchbrochener Ausführung und gürtelartigem Stegverschluss. Rautenmusterhinterlegte Seitenwände mit kartuschengefassten Rocaillen und Vogeldarstellungen sowie eckseitigen Löwenköpfen auf Perlstabverzierungen. Zurückversetzter Zugverlängerer mit dreiseitiger Puttendarstellung in rahmengefasster, symbolhafter Ausgestaltung. Zeittypischer, leicht gewölbter Hutdeckel mit Blattwerksornamentik und ringgekrönter Blattmaske.
Mit abgewandelter Technik wurde dieser Modellentwurf auch als „Leucht-Ofen“ angeboten. Dieses Ofenmodell wurde nach 1890 in das Fertigungsprogramm der Olsberger Hütte aufgenommen und war auch noch 1910 erhältlich.