
„Ulefos Antikkofen 179-3“ um 1950
Ulefos Jernvaerk, Ulefoss/Norwegen
Klassischer Holzofen mit auffälliger Parallelarchitektur zu zeitgleichen Zirkulieröfen Harzer Provenienz. Rechteckiger, seitlich zu bedienender Etagenofen im (Neo)-Rokokostil. Auf ausladendem Fußgestell zum Tragen kommender sechsteiliger Brennraum mit mythologischer Motivgebung auf den Längsseiten. Zurückspringende, übereinandergesetzte, als Durchreiche ausgeführte Stockwerke mit flächendeckender Rokoko-Ornamentik. Der in seiner ursprünglichsten Form durch den dänischen Bildhauer Henrich Bech (1718-1776) entworfene, hier gezeigte Etagenofen der 1657 gegründeten, in der Grafschaft Telemark gelegenen Eisenhütte dürfte zu den weltweit am häufigsten gegossenen Holzöfen zählen. Der griechischen Mythologie folgend ist das Hauptmotiv: Iris übergibt Juno den Heroldstab.
Generell bestimmte im 18. Jahrhundert nach wie vor der im Herdgussverfahren hergestellte Plattenofen die Ofenwelt. Auf der Suche nach effizienteren und auf die jeweiligen Räumlichkeiten besser abgestimmten Ofenmodellen fanden jedoch zunehmend kleinteilig im Kastenguss hergestellte Geräte ihre Liebhaber. Der Etagen- oder Zirkulierofen, als verkleinerte Form des Kastenofens, findet vor allem in den skandinavischen Ländern, bis in die Jetztzeit Zuspruch.