Sammlung

„Eremitage-Ofen“ um 1900
Warsteiner Gruben- und Hüttenwerke/Holzhausen bei Homberg

Schlichter, umzugsfreundlicher „Eremitage-Ofen Nr.1 mit Schmiedebeschlag“. Hochrechteckiger, seitlich zu befeuernder Ofen für langflammige Brennstoffe mit Koch- und Warmhaltenische. Vierteiliger Funktionskorpus mit S-förmigem Zugverlauf über am Stück gegossenem Fußsockel samt einschiebbarem Aschenkasten. Rahmengefasste, fest verankerte, durchbrochene Ziertüren mit Flechtwerksornamentik. Aufwändig gestaltete Galerie.
Der Ofen wurde auch in einer steinkohletauglichen Version angeboten. Die immer schon im Ofenprogramm befindlichen Eremitageöfen der Holzhauser Hütte fanden mit der Neuauflage weiterer fünf Modelle um die Jahrhundertwende ihren Abschluss. Nach Dr. Seib erstreckte sich die Gusswarenfertigung der Hütte bis 1907.
Die Beliebtheit der sog. Eremitageöfen veranschaulicht auch eine Produktionsstatistik (nach Oskar Breiding) aus dem Jahre 1869; danach waren von 2 733 verkauften Öfen und Herden 302 Stück Eremitageöfen. Die für die Homberger Schmelzhütte (“Alte Hütte“) bereits für das 17. Jahrhundert nachgewiesene Herstellung von Ofenplatten endete mit ihrer Verlegung nach Holzhausen bei Homberg im Jahre 1737. Mit der im Jahre 1873 gegründeten Aktiengesellschaft der „Warsteiner Gruben- u. Hüttenwerke“ wurde auch das Eisenwerk Holzhausen übernommen.

Höhe: 90 cm
Breite: 37 cm
Tiefe: 27 cm
Gewicht: 43 kg
Brennstoff: H, T, LK
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