Sammlung

„Circulirofen, neu Facon“ um 1870
Hüttenamt Bodenwöhr/Bodenwöhr

Geschichtsträchtiges Exemplar aus der Hochzeit der Kunstgussöfen. Nach Entwürfen von C. Plock (1809-1882) in den Vierzigerjahren des 19. Jahrhunderts in Wasseralfingen entstandener und vermutlich ab 1865 in Bodenwöhr gegossener Zirkulierofen. Anlässlich einer im Jahre 1865 in Schwenningen stattgefundenen Ofenausstellung - Ziel war, die Bevölkerung des Schwarzwaldes mit holzsparenden Steinkohleöfen bekannt zu machen - besuchten Bodenwöhrer Hüttenbeamte das Kgl. Württ. Hüttenwerk in Wasseralfingen und das Bodenwöhrer Bergamt erwarb zwecks „Vermehrung des Modellbestandes“ Wasseralfinger Ofenmodelle.
Im Sandgussverfahren hergestellter, querrechteckiger Zimmerofen für langflammige Brennstoffe mit spätklassizistischer Bildgebung. Dreietagiger Oberofen über jeweils am Stück gegossenem Aschenkastensockel und Brennraum mit gerahmter Darstellung pflügender Bauern. Senkrechtschächte mit rundbogengefassten Abbildungen von Artemis als Jägerin mit Hund, Bogen und Köcher, Poseidon mit Dreizack und Delfinen, Mars mit Schild und Lanze, Apoll mit Leier.
Auf den Querschächten Kampfszenen und Bärenjagd. Die Anfänge der Eisengewinnung in der Oberpfalz finden bereits für das Jahr 931 urkundliche Erwähnung. Mit dem 1693 begonnenen Ausbau des Hammerwerks Bodenwöhr zum Hochofenwerk ist auch der Beginn der Gusswarenherstellung gesichert. Ofenguss ist ab 1707 verbrieft.
Der historische Aktenbestand über das Hüttenamt Bodenwöhr ging bei einem Luftangriff auf München gegen Kriegsende verloren.

Höhe: 196 cm
Breite: 66 cm
Tiefe: 32 cm
Gewicht: 170 kg
Brennstoff: H, T, LK
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