Sammlung

„Zirkulierofen“ um 1820
Altenbekener Eisenhütte/Altenbeken i. W.

Längsrechteckig zu betreibender, schwerer Zirkulier-/Kästchenofen für langflammige Brennstoffe. Sechsteiliger Brennraum mit mehrstufiger, querluftführender Feuerungstüre aus getriebenem Blech. S-förmig dem Zugverlauf folgende, im Kastenguss hergestellte Senkrecht- und Waagerechtschächte. Zeittypisch mit Festons ausgestaltete, nach oben geschlossene Querschächte mit seitlicher Revisionsöffnung. Die Herstellung des Ofens erfolgte in politisch unruhigen Zeiten. Daher ist die allegorische Darstellung des Friedens auf den Brennkammerseitenplatten umso verständlicher. Der Ofen wurde baugleich noch bis in die Fünfzigerjahre des 19. Jahrhunderts gefertigt und in Musterbüchern dieser Zeit - technisch leicht verändert - als „Schul-Ofen“ beworben.
Die bis ins 14. Jahrhundert zurückreichende Geschichte der Eisengewinnung im Egge-Gebirge fand mit der Stilllegung der seit 1720 bestehenden Altenbekener Eisenhütte 1926 ihr Ende. Die Einflussnahme der Gewerke- und Unternehmerfamilie Ulrich soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben: Der durch Anton Ludwig Ulrich (1751-1834) 1778 in Betrieb genommene 2. Hochofen verhalf den Altenbekenern zu bescheidenem „Wohlstand“.

Höhe: 209 cm
Breite: max. 90 cm
Tiefe: 37 cm
Gewicht: 288 kg
Brennstoff: H, T
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