Sammlung

"Säulenofen" um 1880
Königshütte, Bad Lauterberg/Harz

Linksseitig zu installierender „Hinterlader“ mit zusätzlich auch raumseitig zu bedienender Nachlege- bzw. Aschenkastentüre für langflammiges Brennmaterial. Auf ausladendem Fußwerk stehender Zimmerofen mit in Übergangsringen gesetzten Flach- und Hochzylindern, über jeweils am Stück gegossenem zurückspringendem Brennraum- bzw. Aschenkastensockel. Alle Zylinderteile in flächendeckendem Gittermuster mit arabesk-girlandenartigen Randverzierungen, durch Vertikalstäbe unterteilt. Kelchartiger Abschluss mit Revisionsdeckel und sechsteilig gefertigter, umlaufender Zierkrone.
Die anfänglich noch als „runde Windöfen“ bezeichneten Öfen der Königs- bzw. Rothehütte entstanden im Übergangszeitraum vom reinen Holz- zum Kohleofen und fanden nicht selten ihre Fortsetzung in sog. „Luftheizungsöfen,“ die - technisch bedingt - nur mit vertikal gegliederten Öfen möglich waren. Waren noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die örtlichen Brennstoffverhältnisse für die Bau- und Konstruktionsweise einzelner Öfen bestimmend, änderte sich dies in der zweiten Hälfte zunehmend – nicht zuletzt aufgrund der gewachsenen Infrastruktur. Zwar blieben in waldreichen Gegenden die klassischen Holzöfen bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts erhalten, doch war der zwischenzeitliche Siegeszug der schwarzen Brennstoffe nicht mehr aufzuhalten.

Höhe: 228 cm
Breite: max. 75 cm
Tiefe: 60 cm
Gewicht: ca. 110 kg
Brennstoff: H, T, LK
Copyright 2014-2023 | Deutsches Eisenofenmuseum | Karin Michelberger & Wilfried Schrem | Impressum & Datenschutz