Sammlung

"Meidinger-Ofen" um 1880
Eisenhüttenwerk Marienhütte/Kotzenau

Zylindrischer, in den Farben weiß und blau emaillierter, mit Hopfenblütenornamentik versehener "Mantelofen" auf polygonalem, offenem Fußsockel mit angesetztem Aschenkastenfach. Primärluftführende Aschenkastentüre mit stufenlos regelbarer Zuluftrosette und integrierter Feststellschraube. Durch einen Blechzylinder umschlossener, mehrteilig-reversibel übereinandergesetzter, gerippter gusseiserner Füllzylinder mit Rundrost und Verschlussdeckel. Ebenfalls mehrteiliger ornamentierter Außenmantel mit durchbrochenem "Manteldeckel" und kelchförmigem Verdunstungsgefäß.
Ursprünglich speziell für die Schiffe der deutschen Nordpolarexpedition in den Jahren 1868-1870 durch den Naturwissenschaftler Heinrich Meidinger (1831-1905) konstruierter "Durchbrandofen". Als Brennmaterial wurde Koks oder Steinkohle in "Nussgröße" empfohlen. Das Premiumprodukt der 1872 in Zusammenarbeit mit dem Wiener Unternehmer Hermann Heim (1846-1919) gegründeten "Meidinger-Ofenfabrik" waren sog. "Ventilationsöfen", die in erster Linie in öffentlichen Einrichtungen zur Anwendung kamen. Dabei erwies sich die für ihre erstklassigen Emaillier- und zum Teil mit schwedischem und oberschlesischem Eisenerz erschmolzenen Gusswaren bekannte, 1854 gegründete Marienhütte bei Kotzenau in Schlesien als idealer Geschäftspartner.

Höhe: 137 cm
Breite: 47 cm
Tiefe: 47 cm
Gewicht: ca. 80 kg
Brennstoff: LK, KK
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