
„Regulier-Salon-Ofen“ um 1900
Wiedaer Hütte, Wieda/Harz
Imposanter, noch unrestaurierter, doch funktionstauglicher Großraumofen mit zeit- und hüttentypischer Flächenornamentik der Neorenaissance. Oktaedrische Grundform mit normal hohem Brennraum und zylindrischen Zugverlängerern. Primärluftführender, einteilig gegossener Aschenkastensockel zwischen unterem und oberem Übergangsrahmen, ohne Fußsockel.
Vierteiliger Brennraum mit zuluftführender Schür- bzw. Feuerungstüre, Steh- und Tafelrost. Ringwulstartiges Übergangsstück auf flachem Zierrahmen mit zugverlängernden Zylinderpaaren in Steig- und Sturzzugtechnik, zwischen einzelnen Übergangsringen.
Auskragendes, rundes Kranzgesims mit mehrteiligem Kronenabschluss.
Die Modelle des ursprünglich von der Wiedaer Hütte entworfenen Ofens wurden vermutlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts von der Tanner Hütte übernommen. Dort wurde er auch für den hannover’schen Großhändler Oscar Winter als „Regulier-Luftheizofen Nr.14“ speziell für Säle, Kirchen und Schulen gefertigt. Dabei wurden die Konvektionsschächte des Brennraums wahlweise mit externer Außenluft oder bodennaher Raumluft durchströmt. Zusätzlich konnte über einen in den Zylindern befindlichen Luftkanal „kalte Stubenluft erhitzt“ werden.