Sammlung

"Bilegger", dat. 1602
Siegerländer Provenienz

Hochrechteckiger, klassischer Hinterladerofen mit biblischen Motiven aus der Übergangszeit Spätrenaissance/Frühbarock. Schmale, hohlkehlengefasste Frontplatte des alten Typs mit der im oberen Teil dargestellten Legende von Kain und Abel (Genesis 4) sowie einem - im Sockelfeld - perlstabgefassten weiblichen Porträtmedaillon mit der Jahreszahl 1602. Die linke und rechte Seitenplatte zeigen spiegelbildlich im oberen Teil das "salomonische Urteil" (1 Könige 3) und im abgeteilten unteren Sockelfeld jeweils zwei Rundmedaillons mit der Profilbüste eines Kriegers und einer Frau, von einem dazwischen stehenden Putto gehalten - möglicherweise ein Hinweis auf eine Auftragsarbeit. Als Bildvorlage diente vermutlich ein Kupferstich von Heinrich Aldegrever (1502 - 1561). Nach Albrecht Kippenberger (1890 - 1980) erfolgte der Erstguss dieser Motivplatte bereits in der Spätrenaissance, um 1560. Sie wurde aber auch noch während der Barockzeit gefertigt. Die mit einer nicht gefassten Aussparung versehene Deckplatte lässt vermuten, dass dieser Ofen ursprünglich mit einem keramischen Aufsatz als "Zugverlängerer" ausgestattet war.

Höhe: 73,5 cm
Breite: 38 cm
Tiefe: 61,5 cm
Gewicht: ca. 130 kg
Brennstoff: H, T
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