
„Eremitageofen“ um 1855
Heinrichshütte/Wurzbach
Schwergewichtiger, querrechteckiger Ofen für langflammige Brennstoffe in horizontaler Gliederung. Geschlossen zu betreibende Kochkammer über Bodenplatte mit tiefergelegtem Brennraum, leicht zurückgesetzter Warmhaltekammer und hochrechteckigem, steig- und sturzzugführendem Warmhalteaufsatz mit durchbrochener Rundbogentüre in Kreisbogenornamentik.
Hüttentypisches Doppelrahmensystem für separat übereinanderzusetzende Stockwerke. Mauresk anmutende Flächenornamentik, auffällige Türverschlüsse sowie ausladendes, neobarock ausgestaltetes Fußwerk.
Vom Erscheinungsbild her wie auch technisch handelt es sich eindeutig um einen sog. Wirtschaftsaufsatzofen, eine Ofentypisierung, die es allerdings zum Zeitpunkt der Fertigung namentlich noch nicht gab. Daher wurde der Ofen vermutlich den Eremitageöfen zugeordnet.
Die in ihren Anfängen bis zum Jahre 1729 zurückreichende Geschichte der ursprünglich als Hammerwerk entstandenen und nach Graf Heinrich benannten Hütte endete 1982. Als technisches Museum und Schaudenkmal blieb die Hütte bis heute erhalten. Vgl. Öfen Nr. 122 und 98.