
"Eremitageofen" um 1850
Fürstlich Hohenzollernsches Hüttenwerk Laucherthal/Sigmaringen
Seltener Eremitageofen mit atypischer Abbrandtechnik für langflammige Brennstoffe, nach wohl überarbeiteten Entwurfszeichnungen der Kgl. Württ. Hüttenwerke Wasseralfingen. Vierteiliger Ofenmantel zwischen schwerer Bodenplatte und karniesartigem Gesimsrahmen auf einteiligem, blattrankenverziertem Fußsockel in rechteckiger Grundform. Bodenplatte incl. reversiblem Aschenkastenbehälter, Aschenkasten und Tafelrost. Frontseitig Namenskartusche zwischen arabesk gearbeiteter, durchbrochener, jeweils mit Federverschluss versehener Koch- und abklappbarer Warmhaltekammertüre, sowie freigestelltes, girlandengefasstes Engelmotiv.
Als Abschluss längs- und breitseitig volutenartige Zierteile der Deckelplatte. Weitere nachweisliche Öfen mit direkter Namensgebung dieses Hüttenwerks sind nicht bekannt. Alleinstellungsmerkmal dieses Ofens ist der nach dem „Zigarrenprinzip“ angelegte Brennraum bzw. nachgeordnete Zugverlauf.
Der durch Fürst Meinrad 2. (1673 – 1715) von Hohenzollern-Sigmaringen 1708 in Betrieb genommene Holzkohlenhochofen gehörte zu den fortschrittlichsten seiner Zeit und wurde 1878 das letzte Mal „angeblasen“.