Sammlung

"Irischer Ofen mit Doppelmantel" um 1905
Fürstlich Stolbergsches Hüttenamt Ilsenburg/Harz

Schwerer, teilvernickelter Dauerbrandofen in quadratischer Grundform mit auffälligen Majolikaeinlagen. Einteilig gegossener Aschenkastensockel mit über Eck gesetztem Fußwerk in Blattornamentik. Doppelwandiger, hoher Brennraum mit Steh- und Rüttelrost sowie halbrunden, ebenfalls über Eck gesetzten Zierleisten. Klassische, rechteckige Felderteilung der Front- und Seitenpartien zwischen gegossener Flechtwerkverzierung und mehrfarbiger Keramik. Durchbrochen gegossene, abnehmbare, randstreifenvernickelte Zierhaube mit ebenso oberflächenvergüteter Wasserverdunstungsschale.
Rippenverstärkter Innenkörper mit schräg angesetzter, namensführender „Falltüre“, Siegel der Schutzmarke und den Initialen „St.W“ für Stolberg-Wernigerode, die Eigentümer der Eisenhütte, ferner deren Wappen mit Hirsch. Zum Gestehungszeitpunkt des Ofens regierte Fürst Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode (1864–1940).
Der in zwei Ausführungen und bis zu sieben Größen gefertigte „Doppelmantelofen“ mit dem Seriennamen „ARMIN“, ursprünglich stilistisch noch der Neorenaissance zuzuordnen, wurde zeitgleich bereits mit jugendstilartig anmutender floraler Bildgebung angeboten. Auch wurde er, zum Beispiel als Werkstattofen, in einer „Roh-Ofen“-Variante, hergestellt. Die Grundsteinlegung für den bis Ende des 20. Jahrhunderts tätigen Hüttenbetrieb erfolgte bereits 1530 durch Graf Botho zu Stolberg (1467-1538).

Höhe: 114 cm
Breite: 52 cm
Tiefe: 52 cm
Gewicht: 150 kg
Brennstoff: H, T, LK, KK
Copyright 2014-2023 | Deutsches Eisenofenmuseum | Karin Michelberger & Wilfried Schrem | Impressum & Datenschutz