

Der Urnenofen
Dies ist die formbestimmende Namensgebung für einen der ersten seriengefertigten Kohleöfen. Neben der herkömmlichen Bedeutung der Urne als Gefäß zur Ascheaufbewahrung dienten vermutlich auch aus Gusseisen gefertigte Gartenvasen als „Modellvorlage“.
In leicht gebauchter, runder, ovaler oder gemischter Grundform, mit und ohne Kochkammer, sich zum Aschenfall hin stets verengender Baukörper mit Front- oder Seitenfeuerung, kappenähnlichem Revisionshut und meist schräg angesetztem Rohrstutzen. Die Kohletauglichkeit erreichte dieser Ofentyp in erster Linie durch die unter den Rund- bzw. Ovalrost führende Primärluft und den separat gegossenen Aschenkastensockel.
Mit zunehmender Bedeutung der „schwarzen Brennstoffe“ im alltäglichen Hausbrand entwickelten sich zahlreiche Brennkammerbauweisen, um die Effizienz der Kohleverbrennung zu verbessern. Derartige Anpassungen fanden in diesem Zeitraum auch bei den bereits seriengefertigten Rund-, Pott- bzw. Ringwulstöfen statt. Die einheitliche Namensgebung bei zahlreichen Ofenherstellern ist wahrscheinlich dem damaligen „Zeitgeist“ geschuldet, war doch das beginnende 19. Jahrhundert alles andere als ermutigend, doch finden sich Urnenöfen auch noch in Musterbuchunterlagen des zweiten Drittels desselben Jahrhunderts.
